Muzej/Museum Peršman

Koprivna pod Peco 3/Koprein-Petzen 3

Železna Kapla/Bad Eisenkappel

office@persman.at

+43(0)4238 25060

Gedenk- und Lernort Peršmanhof

Vom Wohnort zum Tatort, vom Erinnerungsort zum Lernort. Knapp vor Kriegsende wurde der Bergbauernhof der Familie Sadovnik zum Schauplatz eines der letzten nationalsozialistischen Kriegsverbrechen, die an kärntner-slowenischer Zivilbevölkerung verübt wurden. Heute ist der Peršmanhof nicht nur einer der wichtigsten Erinnerungs- und Gedenkorte der Kärntner Slowen*innen, sondern auch ein international beachteter musealer Lernort.

Das Museum ist geschlossen.

Das Museum öffnet wieder ab Mai 2024

Peršman Schaal

Šal

40 Jahre Museum Peršman

40 Jahre Museum Peršman

Gedenkort

Nachdem 1965 vom Verband der Kärntner Partisanen am ehemaligen Wohnhaus der Familie Sadovnik eine Gedenktafel angebracht worden war, initiierte der Verband 1982 am Peršmanhof die Einrichtung eines kleinen Museums, das sich der Geschichte von Widerstand und Verfolgung widmete. Ein Jahr später wurde am Vorplatz des Museums jenes Widerstandsdenkmal errichtet, das an seinem ursprünglichen Standort in Völkermarkt/Velikovec 1953 gesprengt und zerstört worden war. Damit waren die wichtigsten Grundlagen für die Bedeutung des Peršmanhofes als Museums- und Erinnerungsort geschaffen.

Museum

Auf Initiative des Društvo/Verein Peršman wurde der Peršmanhof 2012 zu einem modernen, zeitgeschichtlichen Museum ausgebaut und inhaltlich neu gestaltet. Über 100 m² Ausstellungsfläche widmen sich nun den Schwerpunktthemen Verfolgung und Widerstand der Kärntner Slowen*innen unter besonderer Berücksichtigung der Peršmanfamilie, ihrer Ermordung am 25. April 1945 sowie der Justizgeschichte des Verbrechens. Die gesamte Ausstellung ist zweisprachig in den Kärntner Landessprachen (deutsch und slowenisch) konzipiert.

Die Dauerausstellung am Peršmanhof liefert einen umfangreichen Überblick über die Geschichte der Kärntner Slowen*innen im vergangenen Jahrhundert. Die moderne Ausstellungsarchitektur mit ausziehbaren Raumelementen und Schubladen lädt zum Verweilen ein und animiert die Besucher*nnen, sich in einzelne Themenbereiche zu vertiefen. Audiovisuelle Medien – Hörstationen und Filmbeiträge – sowie zahlreiche biografische Beispiele rücken die Erfahrungen von Zeitzeug*innen in den Mittelpunkt und machen die regionale Geschichte lebendig und nachvollziehbar.

Themen der Ausstellung

Zeitraum 1900–1938

  • Situation der Kärntner Slowen*innen zu Beginn des 20. Jahrhunderts
  • Erster Weltkrieg und Zerfall der Monarchie
  • Grenzkampf – „Abwehrkampf“ und „Kampf um die Nordgrenze“
  • Volksabstimmung und politische Folgen
  • Assimilations- und Germanisierungspolitik
  • Repressionen in der Zwischenkriegszeit 

Zeitraum 1938–1941

  • Das Jahr 1938 und das Abstimmungsverhalten der Kärntner Slowen:innen
  • Situation der Minderheit nach dem „Anschluss“
  • Grundzüge der NS-Politik gegenüber den Kärntner Slowen:innen
  • Germanisierung, Repressionen und Verfolgung
  • Überfall des Deutschen Reiches auf Jugoslawien

Zeitraum 1941/42–1945 

  • Deportation im April 1942
  • Lager Ebenthal/Žrelsk
  • Deportierte Kärntner Slowen:innen in den Lagern der Volksdeutschen Mittelstelle
  • Kärntner Slowen*innen in Konzentrations- und Vernichtungslagern
  • Kärntner Slowen*innen in Jugendkonzentrationslagern
  • Lageralltag und Überlebensstrategie

Wege in den Widerstand 

  • Grundlagen und Organisationsstruktur des Partisan:innenkampfes
  • (Über)Lebensalltag als Partisan*in
  • Frauen im Kampf
  • Kinder und Jugendliche im Partisan*innenkampf
  • Zivilbevölkerung im Partisan*innenkampf
  • Partisanenbekämpfung
  • Das SS- und Polizeiregiment 13
  • Das Peršmanmassaker
  • Kriegsende und Befreiung

Zeitraum 1945–1990

  • Situation der Kärntner Slowen*innen von 1945–1955
  • Bad Eisenkappel/Železna Kapla im Jahr 1947
  • Justizgeschichte Peršmanmassaker
  • Der Peršmanhof in der geschichtskulturellen Verarbeitung
  • Geschichte des Denkmals